Projekt MoVIS.
Mobile Vermessung Infrastruktur-Straße.

"Erfassung des öffentlichen Straßenraums Potsdams mittels Mobilem Laserscanning (MLS), sphärischen Panoramabildern und teilweiser Datenmodellierung"


Wie in der Pressemitteilung der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam veröffentlicht, wird ab Mitte März für ca. 3-5 Wochen, abhängig von den Wetterverhältnissen der öffentliche Straßenraum mobil vermessen. Die Stadt Potsdam verfügt über ca. 700 Kilometer Straßen mit einer Fläche von ca. 9 km², die von der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam verwaltet werden. Für eine Vielzahl von kommunalen Verwaltungsprozessen/Verwaltungsaufgaben werden qualitativ hochwertig geeignete Geobasisdaten benötigt. Die Hauptforderung interner Nutzer besteht in der Aktualität dieser Geobasisdaten. Die Genauigkeit spielt für Planungen eine große Rolle. Das für das Projekt MoVIS eingesetzte Verfahren "Mobiles Laserscanning" liefert eine Laserpunktwolke , die mit Hilfe der zusätzlich erfassten Panoramabilder eingefärbt wird.

Räume erfahren.
Punktgenau.

Die Backkamera ist auf die Straße gerichtet und nimmt den Straßenbelag und -zustand hochauflösend auf. Das innovative Verfahren bietet eine großflächige und kostengünstige Erfassung in einem sehr kurzen Zeitraum und wird schon von vielen Kommunen und Städten in Deutschland und im Ausland angewandt. Aus den erfassten Daten werden zunächst Vektordaten für die Stadtkarte Potsdam und Vektordaten zum Straßenzustand der öffentlichen Straßen, Wege und Plätze modelliert. In der Stadtkarte Potsdam ist es nicht möglich, die gesamte Bandbreite an benötigten Informationen zu führen. Aus diesem Grund werden die Laserscandaten mit den anonymisierten Panoramabildern (s. Reiter weiter unten) gekoppelt und im stadtverwaltungsinternem Geoportal für Messungen zur Verfügung gestellt. So können Einzelfragen zur Inventarisierung oder von Bürgern ohne einen Außendiensttermin geklärt werden. Die Projektplanung erfolgte in enger Abstimmung mit der Landesbeauftragten für den Datenschutz und für das Recht auf Akteneinsicht (LDA). Bei der Datenerfassung lässt sich die zufällige Abbildung von Personen und Kfz-Kennzeichen nicht von vornherein vermeiden. Diese sensiblen Informationen werden aber bereits vor Übergabe der Daten an die Verwaltung unkenntlich gemacht (verpixelt). Die anonymisierten Daten werden ausschließlich innerhalb der Stadtverwaltung für die Erfüllung gesetzlicher Aufgaben verwendet. Eine Veröffentlichung der Daten ist nicht vorgesehen.

Für eventuelle Fragen haben wir für Sie ein gesondertes E-Mail Postfach eingerichtet: mls-potsdam@gentiumag.com.
Hier können Sie Ihre Fragen an uns senden. Es werden nur personisierte Anfragen mit den Angaben - Name, Vorname, Adresse - beantwortet.

25-27. Juni. 2015
Unser Messfahrzeug war wieder einige Tage auf den Straßen von Potsdam zu sehen. Wir haben noch einige Nachmessungen in Potsdam durchgeführt. Unsere Mitarbeiter werden im Büro noch die fehlenden Teile des Stadtgebietes aufarbeiten. Im Ergebnis entsteht eine 3 dimensionale farbige Welt, wo man virtuell und überall spazieren gehen kann.

01. April. 2015 - 20:30 Uhr
Wir haben die ersten Messungen durchgeführt. Zur Zeit werden die gesammelten Daten gesichert. In den nächsten Tagen und Wochen werden im Innendiesnt die Rohdaten aufbereitet unbd veredelt. Die Bilder werden nach den Datenschutzvorgaben verpixelt - Gesichter und KFZ-Kennzeichen unkenntlich gemacht.
Voraussichtlich ist unser Fahrzeug nach Pfingsten wieder für ca. 2-3 Tage in Potsdam. Dann werden die Kontrollmessungen und Ergänzungen durchgeführt.
Wir bedanken uns bei den Potsdamern und hoffen, das wir die Verkehr in der Stadt nicht gestört haben.

26. März. 2015 - 11:30 Uhr
Bis gestern war unser Auto fast ununterbrochen im Einsatz. Wir haben mit den Potsdamer nur positive erfahrungen gemacht. Unsere Mitarbeiter haben die interessierten Bürger über die Technologie und Einsatzbereiche ausführlich informiert. Heute und Morgen werden die gesammelten Daten im Büro ausgewertet. Beim Regen können wir die Messungen nicht vortsetzen.

22. März. 2015 - 19:00 Uhr
Die Arbeiten wurden heute ebenfalls weitergemacht. Das Watter war kühl und sehr windig. Die Straßen waren fast leer.

21. März. 2015 - 17:00 Uhr
Wir haben die Messungen vortgesetzt. Die Potsdamer konnten das Messsystem heute im Innenstadt beobachten. Es war ein sehr schöner und sonniger Tag. Viele Potsdamer haben uns sehr freundlich gewunken.

20. März. 2015 - 8:50 Uhr
Seit 8:00 Uhr ist unser Fahrzeug plangemäß auf den Straßen von Potsdam unterwegs. Zunächst werden die Straßen in Babelsberg abgefahren. Unser Fahrzeug wird mit einem Begleitfahrzeug vom Autohaus Sternagel in Potsdam begleitet. Das Potsdamer Unternehmen unterstützt freundlicher Weise unsere Messung, die wir im Auftrag der Stadt Potsdam durchführen. Dadurch wird das Auffahren von anderen Verkehrsteilnehmern bei den Messarbeiten minimiert. Vielen Dank für diese Unterstützung.

Was ist Laserscanning und speziell Mobiles Laserscanning (MLS)?
Unter Laserscanning versteht man das zeilen- oder rasterartige Überstreichen von Oberflächen oder Körpern mit einem Laserstrahl, um diese zu vermessen. Das Ergebnis ist eine Wolke aus Punkten, in der jeder Punkt eine 3D-Koordinate hat. Die Punktwolke ergibt ein Abbild der Oberflächen ähnlich dem eines Schwarzweißfotos. In Kombination mit einer Digitalkamera können die entstandenen Punktwolken zudem mit fotorealistischen Texturen versehen werden.

Es gibt verschiedene Arten des Laserscannings:

- TLS, also das terrestrial Laserscanning oder auch stationär, bodengebundenes Laserscanning. Ähnlich wie bei der terrestrischen Vermessung wird von einem Standpunkt aus die Umgebung gemessen, mit dem Unterschied, dass alles, was von diesem Standpunkt aus sichtbar ist, auch erfasst wird.
Im Gegensatz zu der stationären Methode gibt es auch kinematisches Laserscanning (kinematisch - sich bewegend).
Dazu gehört das

- ALS, also Airborne Laserscanning oder auch luftgestützte laserbasierte Datenerfassung.

- MLS - Beim Mobile Laserscanning kann der Laserscanner auf einem Auto, einem Schiff oder der Bahn montiert werden.
Ein großer Vorteil des Laserscanning ist die großflächige 3D Datenerfassung in kurzer Zeit. Durch die Zeitersparnis ist das Verfahren im Vergleich zur herkömmlichen Vermessung preisgünstiger. So können bei guter Wetterlage ca. 700 km Stadtstraßen in 10 - 14 Messtagen erfasst werden. Sofern kein Sichthindernis die Erfassung beeinträchtigt, können Elemente bis zu 200 m entfernt von der Fahrachse gescannt werden. Zudem können im Gegensatz zur herkömmlichen Vermessung jeder Zeit Elemente aus der Punktwolke im Nachhinein erfasst werden, die bei der Ersterfassung noch nicht verlangt wurden. Bei Bedarf auch viele Jahre später.

Was wird bei diesem Verfahren/Projekt mit welcher Technik erfasst?
Für das Projekt MoVIS wird das Trimble System MX8 verwendet. Dafür wird auf dem Messfahrzeug eine exakt kalibrierte Plattform mit 2 Scannern, 1 Panoramabildkamera und 1 Backkamera installiert. Das Messfahrzeug fügt sich ohne Schwierigkeiten in den Potsdamer Verkehr ein und nimmt Meter für Meter die Infrastruktur auf. Als Ergebnis entsteht eine Laserscanpunktwolke der Straße (s. Video), die in sich eine Genauigkeit im Millimeterbereich aufweist. Alle 5 m werden ein Panoramabild und 1 Einzelbild von der Straßenoberfläche erfasst. Es entsteht ein Abbild der Landeshauptstadt Potsdam zu einem bestimmten Zeitpunkt ähnlich wie in Luftbildern (Orthofotos). Bei der ersten Befahrung im April 2014 wurden die Blickwinkel (Gier-, Nick-, Rollwinkel) für die Panoramabilder nicht für alle Bilder korrekt gespeichert. Ohne die exakt ausgerichteten Bilder können die Laserpunkte nicht mit den Panoramabildern gekoppelt werden. Ohne die Verschneidung der Daten können die Laserscanpunkte nicht korrekt eingefärbt und die Messungen aus den Daten nicht durchgeführt werden. Die Daten sind somit für eine weitere Verwendung nicht brauchbar.

Datenauswertung und Datennutzung
Im Innendienst werden die erfassten Daten (Laserscan und Bilder) aufbereitet und für die Stadtkarte Potsdam sowie für die Straßenzustandsbeschreibung ausgewertet. Zur Aufbereitung gehört unter anderem die automatisierte Georeferenzierung und Anonymisierung der Daten, d. h. Personen und Kfz-Kennzeichen werden unkenntlich gemacht. Neben Laternen, Ampelanlagen, Schächten und vielem weiteren Inventar werden auch Flächen ausgemessen und spezielle Zustandsdaten erhoben. Die Auswertung kann teilweise automatisiert erfolgen und benötigt somit weniger Zeit als bei der herkömmlichen Vermessung.
Mit Hilfe einer geeigneten Software werden die Laserscandaten mit den Panoramabildern gekoppelt. Im 3-dimensionalem Raum werden Punkte, Abstände (Längen, Breiten) und Flächen von Elementen im Straßenraum gemessen. Die Ergebnisse liegen dann hochgenau, die Genauigkeit liegt im Zentimeterbereich, mit direktem Lage- und Höhenbezug vor und können im GIS (Geoinformationssystem) der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam abgebildet werden.
Die erfassten Daten können Verwaltungsvorgänge vereinfachen und beschleunigen sowie bei Entscheidungen und Beteiligungsprozessen helfen und Vorgänge für die Bürger und Wirtschaftsunternehmen transparenter und übersichtlicher gestalten.
Die Bestandsaufnahme und Inventarisierung der Straßenmöblierung (Besitz an Anlagen rund um den Straßenverkehr) ist wichtig für die Doppik, also die betriebswirtschaftliche Buchführung, die in der Stadtverwaltung der Landeshauptstadt Potsdam eingeführt wurde. Dort fließt alles Vermögen der Stadt als Wert ein. Und zu diesen Werten zählen auch Laternen, Ampelanlagen und Schilder.
Die Bestandsaufnahme der Straßen und über den Zustand der Straßen dient unter anderem als Grundlage für den Aufbau eines Straßenkatasters und für die Straßensanierungen der kommenden Jahre. Damit kann die Straßeninfrastruktur gezielt verwaltet und geplant wer-den.

Pressestimmen

Potsdams Straßen werden wieder gescannt
Die dreidimensionale Vermessung des öffentlichen Straßennetzes der Landeshauptstadt Potsdam wird am Sonntag, dem 15. März, fortgesetzt. » mehr
Märkische Allgemeine vom 02.03.2015

3D Scann der Straßen wird wiederholt
Vom 15. März an wird wieder ein Messfahrzeug die Lage und Beschaffenheit der Straßen in Potsdam vermessen. » mehr
PNN vom 02.03.2015

Straßen-Scan: Software war defekt
Ein Softwarefehler hat den Potsdamer Straßen-Scan von 2014 platzen lassen. Wie die Beauftragte gengis GmbH Berlin/Potsdam ...» mehr
Märkische Allgemeine vom 03.03.2015